Grundsatzentscheidung zu Bluttests
Das Thema Bluttest wird in der deutschen MMA Szene kontrovers diskutiert. Aufwand und Kosten für die Athleten stehen die erhöhte Sicherheit der Athleten, ein sauberes Image des Sports sowie die Vorgaben unseres Dachverbands der IMMAF entgegen. Im Folgenden werden einige Fragen rund um diese Thematik diskutiert und als Fazit unsere Grundsatzentscheidung vorgestellt.
Macht es Sinn, dass in einem Vollkontakt-Kampfsport wie MMA Bluttests Teilnahmevoraussetzung ist?
Unserer Ansicht nach, ein klares Ja! Es kann immer dazu kommen, dass ein Athlet oder beide Athleten eine Platzwunde, blutige Nasen o.ä. haben, was zu einer potenziellen Übertragung von Krankheiten führen könnte. Wenn nur Athleten antreten dürfen, die Bluttests vorlegen, die belegen, dass sie zum Testzeitpunkt frei von wesentlichen Krankheiten wie HIV, Hepatitis B und Hepatitis C waren, dann ist das Risiko einer Ansteckung stark minimiert.
Sind Bluttests im Amateur-MMA nicht überzogen?
Die Gefahr von blutenden Verletzungen ist beim Profi-MMA aufgrund des weniger restriktiven Regelwerks eindeutig höher. Beim Amateur-MMA sind Ellenbogen, eine der Hauptursachen für Cuts, verboten. Des Weiteren wird der Referee bei blutenden Wunden schneller eingreifen und das Match beenden bzw. einen Arzt hinzuholen. Nichtsdestotrotz können auch beim Amateur-MMA blutende Wunden entstehen, die ggf. nicht sofort zu einer Unterbrechung führen bzw. bei denen der Referee nicht so schnell dazwischen gehen kann, dass eine Übertragung verhindert werden könnte. Demnach ist die Gefahr bei Amateur-MMA zwar geringer aber nicht ausgeschlossen und auch insgesamt nicht zu vernachlässigen. Daher verlangen wir schon seit längerem für alle Amateur-, und Profi-Veranstaltungen, auf denen wir tätig sind, von allen Athleten entsprechende Bluttests.
Was spricht sonst noch für Bluttests?
Der Schutz vor ansteckenden Krankheiten ist mit Abstand der gewichtigste Grund für Bluttests im MMA. Allerdings ist auch die Außenwirkung solcher Regularien nicht zu vernachlässigen. MMA ist ein Sport, der in Deutschland noch immer kritisch beäugt wird und in der Vergangenheit oft als unregulierter „Bloodsport“ verunglimpft wurde. Solche Kritiker können argumentativ sofort entkräftet werden, wenn solche Regularien aktiv sind. Denn de Facto sind die Sicherheitsstandards im MMA höher als in anderen Kampfsportarten, was ein wichtiges Signal an die Kritiker sendet.
Genau vor diesem Hintergrund hat unser Dachverband, die IMMAF, Bluttests verpflichtend für ihre Turniere eingeführt und hält uns als Nationalverband ebenfalls an, dies zu tun. Dem möchten wir gerne nachkommen.
Ist der Aufwand für die Athleten nicht zu hoch?
Einen Bluttest bei einem Arzt anfertigen zu lassen kostet zwischen 30€ und 80€ und etwas Zeit. Ein gewisser zeitlicher und finanzieller Aufwand ist also vorhanden, der für manche Athleten durchaus eine Herausforderung darstellen kann. Wir sehen es daher als unsere Aufgabe an, die Hürden für Bluttests zu minimieren.
Daher wird es zukünftig auch die Möglichkeit geben, dass Athleten Blut spenden gehen und sich vom Blutspendedienst ein Blutspende-Formular der GEMMAF (Download) ausfüllen lassen können, der bestätigt, dass ihr Blut frei von relevanten Krankheiten ist. Somit entfallen die Kosten für den Test und der Athlet tut gleichzeitig etwas Gutes. Um diese Prozesse zu vereinfachen, werden wir uns um Kooperationen mit diversen Blutspendediensten bemühen.
Ein weiterer Ansatzpunkt zur Vereinfachung sind Schnelltests. Diese könnten direkt auf Veranstaltungen verwendet werden, was den Weg zum Arzt oder Blutspendedienst vermeiden würde. Aktuell sind wir auf der Suche nach Kooperationen mit Unternehmen für Blut-Schnelltests, um günstige Konditionen für entsprechende Schnelltests zu ermöglichen.
Wie sehen unsere Regularien für Bluttests konkret aus?
Jeder Athlet (egal ob Amateur oder Profi), der unter Aufsicht der GEMMAF im MMA antreten möchte, muss eine der folgenden Bestätigungen vorweisen:
a) Ergebnisse eines Bluttests, der nicht älter als 1 Jahr sein darf und auf folgende Krankheiten testet:
HIV (Antikörper 1+2 und p24-Antigen) ; Hepatitis B (HBsAG) ; Hepatitis C (Anti-HCV)
Wichtig ist dabei, dass die in den Klammern angegebenen Parameter getestet werden.
b) Vollständig ausgefülltes Blutspende-Formular der GEMMAF
Der konkrete Ablauf zum Einreichen dieser Dokumente wird in den entsprechenden Ausschreibungen der Veranstaltungen bekannt gegeben.
Die GEMMAF wird zukünftig nur noch Veranstaltungen unterstützen, bei denen die Athleten entsprechende Bluttests vorweisen müssen. Allen Athleten und Veranstaltern wird eine Übergangsfrist bis zum 01.01.2019 gewährt.
Durch den Zusammenschluss mit der GAMMAF haben wir jetzt die Chance, gemeinsam neue Standards zu setzen, um den Sport sicherer zu machen sowie das Image des Sports zu verbessern!
Blutspende-Formular
Hier findest du das Formular der GEMMAF zum Ausfüllen für den Blutspendedienst!
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